Das Schloss Anet

In Zusammenarbeit mit der Stadt Anet, realisierte Tactile Studio einen vollständig interaktiven Besuch im neuen Interpretationszentrum der Renaissance.

Das Schloss Anet (Château d’Anet) befindet sich in der Region Centre-de-Loire und wurde vom Architekten und Humanisten Philibert de l’Orme entworfen. Es wurde 1548 von König Heinrich II. von Frankreich für seine Geliebte Diane de Poitiers erbaut.

Das ehemalige Anet-Postamt, das sich gegenüber vom Schloss befindet, wurde kürzlich renoviert und als Zentrum der Renaissance-Interpretation („Centre d’Interprétation de la Renaissance„) saniert, damit die Besucher des Schlosses diese geschichtsträchtige und für ihre künstlerische Wiederbelebung berühmte Zeit auf unterhaltsame und interaktive Weise entdecken können.

Der neue Raum ist vollständig zugänglich: Er wurde geschaffen, um Besucher*innen aller Altersgruppen und Personen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen oder mit Hör- oder Sehbehinderungen willkommen zu heißen.

Das Ziel? Den Besuchern ein völliges Eintauchen in das Erbe der französischen Renaissance zu bieten.

Der Besuch ist nach verschiedenen Themen organisiert, darunter das Schloss und seine Architektur, eine Erklärung der Renaissance und die großen Veränderungen, die die Epoche für Gesellschaft und die Persönlichkeit von Heinrich II.  brachte.

Eine Darstellung das Schloss Anet

Ein interaktives Modell wurde von Tactile Studio entworfen, um den Besuchern*innen einen vollständigen Überblick über den Zustand des Schlosses, das Verständnis seiner Organisation sowie die Vielfalt der für das Vergnügen des Königs konzipierten Unterhaltungen zu bieten.

Zu diesem Zweck haben wir mit RFID* -Technologie ein Modell mit einem Beleuchtungssystem entwickelt, mit dem wichtige Räume im Schloss beleuchtet werden können.

schloss-anet-modell-interaktiv-hybride-rfid-inklusive-einrichtung
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Um dieses Modell herum befinden sich 25 farblich beschriftete und geordnete Karten, die helfen, die Funktionen der Gebäude zu verstehen und den betreffenden Raum zu beleuchten.

Um einen der Räume des Schlosses zu beleuchten, nimmt man einfach eine der farbigen Karten und legt sie auf den Farbblock, der sich auf dem Modell befindet.

Wenn man beispielsweise eine grüne Plakette auf das Rednerpult des Modells setzt, erfolgt sofort eine leuchtende Interaktion, die den auf der Karte angezeigten Raum aufweist.

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Es ist eine neue Erfahrung für ein Museum und wurde als Teil des interaktiven und umfassenden Digitalisierungsprozesses von Tactile Studio entwickelt, um über die sensorische Erfahrung von Berührung und anderen Sinnen hinauszugehen.

Fokus RFID

RFID Plan de travail

Der Benutzer legt seine mit dem RFID-Chip ausgestattete Karte auf das Lesegerät (1).

Dank der Funkwellenkommunikation empfängt der Leser das Magnetfeld der Karte (2) und löst die LED-Lichter im Modell (3) aus.

RFID wird auch als „Radiofrequenz-Identifikation“ bezeichnet und dient zum Speichern und Abrufen von Daten aus der Ferne mithilfe von Tags, die als „Radio-Tags“ bezeichnet werden.

Die Radio-Tags können auf Objekte oder Produkte geklebt oder in diese eingebaut werden. Sie umfassen eine Antenne, die mit einem elektronischen Chip verbunden ist, der Funkanforderungen von einem Transempfänger empfangen und beantworten kann.

Diese elektronischen Chips enthalten eine Kennung und möglicherweise zusätzliche Daten. Sie finden diese Technologie auf Bankkarten, Barcodes, Pässen, Reisepässen etc.

Im Großen und Ganzen ist es ein passiver Chip, der nur aktiviert wird, wenn er auf einem Gerät mit Lesegerät positioniert ist. Das Erfassungssystem zwischen dem Chip und dem Lesegerät ist einfach und macht die Benutzererfahrung sehr lohnenswert.*

Der Renaissance-Raum: eine Vielzahl taktiler Objekte

Das Ziel dieses Raumes ist es, alle wichtigen Veränderungen, die in dieser Zeit stattgefunden haben, durch verschiedene symbolische Objekte nachzuvollziehen.

 

Der Raum beherbergt Werke, die in einer Vitrine namens „Renaissance-Tasche„(“Le fourre-tout de la Renaissance“) ausgestellt sind. In dieser Tasche findet man unter anderem ein Pinakel, das den Aufstieg der extravaganten Gotik darstellt, ein Teleskop von Galileo, das den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt repräsentiert und sogar eine übersetzte Bibel, die den Calvinismus und die Religionskriege verkörpert.

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Außerdem modellierte und produzierte Tactile Studio einen Schrank, der aus taktilen Symbolen besteht, die die Eigenschaften von Heinrich II. hervorheben.

Die Sinne und Zugänglichkeit stehen immer im Vordergrund!

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit: Nicolas Loriette (stellvertretender Projektleiter), Laurence Chabot (Museografin), Arnaud Jeuland (Ausstellungsgestalter) und  Stéphane Rébillon (Grafiker und Illustrator).