Mit dem Anspruch, „ein Museum für alle“ zu werden, beauftragte das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac) Tactile Studio, seine Einrichtungen anzupassen und seine Sammlungen für möglichst viele Menschen zu öffnen.
Jetzt präsentiert das Museum einen abwechslungsreichen Raum mit multisensorischen Stationen, einem neuen Audioguide, der an die Bedürfnisse jedes Besuchers angepasst ist (ein vereinfachter Audioguide und ein Audioguide für blinde und sehbehinderte Besucher) sowie Führungen in Gebärdensprache.
Die Präsentation der lokalen archäologischen Funde wird nun durch einen taktilen Entdeckungspfad ergänzt.
Ein Set von zehn Vermittlungsstationen, entworfen und produziert von Tactile Studio, zeichnet die Geschichte der ersten Siedlungen, die Entwicklung der Dörfer und die allmähliche Urbanisierung von Chemnitz und Umgebung nach.
Tactile Studio entwarf und produzierte auch vier Orientierungskarten, die am Eingang zur Ausstellung und auf jeder Etage des Museums installiert wurden, mit Braille-Karten mit erhabener Schrift und Tafeln, die zahlreiche Artefakte vorstellen.
Entlang der Route werden den Besuchern mehrere originelle Erlebnisse geboten, um ihre Sinne zu stimulieren.
Insbesondere hat Tactile Studio ein immersives Erlebnis für den Geruchssinn entwickelt, mit einer Geruchsstation, die drei starke Gerüche aus dem Mittelalter verbreitet: verbranntes Holz, Gewürze und, am überraschendsten, den Geruch von Latrinen. Diese starken Gerüche lassen die Besucher in das Leben der Bewohner der mittelalterlichen Städte eintauchen und ergänzen die Audiogeräte.
Um das immersive Erlebnis zu ergänzen, bittet das Museum die Besucher, ob Kinder oder Erwachsene, sich für einige Momente in die Lage eines Ritters aus dem Mittelalter zu versetzen, der sich auf eine Schlacht vorbereitet. Die Besucher können eine etwa 15 kg schwere Kettenhemdweste anfassen und versuchen zu heben, um eine bessere Vorstellung vom Gewicht dieser Rüstung zu bekommen.
Zweifellos hinterlässt dieses Erlebnis einen nachhaltigeren Eindruck im Gedächtnis als das Lesen einer Beschriftung auf einer Glasvitrine.
Die Stadt Chemnitz, in Deutschland, wird im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas sein. Das Ziel dieses Titels ist es, positive kulturelle Initiativen zu präsentieren und die kulturelle Vielfalt zu fördern.
Kunde: Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Partner: Atelier WAM